Dienstag, 27. April 2010

Selbstheit

"Das Merkmal der Selbstheit ist ja, dass der Mensch von dem, was er ist, immer getrennt ist durch die ganze Weite des Seins, das er nicht ist. Er bedeutet sich selbst von der anderen Seite der Welt, und er verinnerlicht sich vom Horizont her zu sich selbst hin zurückkehrend: der Mensch ist "ein Wesen der Ferne". In dieser Verinnerlichungsbewegung, die das ganze Sein durchdringt, taucht das Sein auf und organisiert sich als Welt, ohne dass es einen Vorrang der Bewegung vor der Welt oder der Welt vor der Bewegung gäbe. Aber dieses Erscheinen des Selbst jenseits der Welt, das heißt der Ganzheit des Realen, ist ein Auftauchen der "menschlichen Realität(Dasein)" im Nichts. Allein im Nichts kann man das Sein überschreiten, d.h. transzendieren. Gleichzeitig ist vom Gesichtspunkt des Jenseits der Welt das Sein als Welt organisiert, was einerseits bedeutet, dass das Dasein entsteht als Auftauchen des Seins im Nicht-sein, und andererseits, dass die Welt im Nichts aussteht. Die Angst ist die Entdeckung dieser zweifachen, fortwährenden Nichtung."(Sartre, Das Sein und das Nichts, S.53)

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