Samstag, 24. April 2010

Sartre: Das Sein und das Nichts

Heute habe ich Sartres "Das Sein und das Nichts" studiert. Jean Paul Sartre war ein atheistischer Existentialist des 20. Jahrhunderts, der in diesem Werk versucht hat, eine phänomenologische Ontologie durch neue Gedankengänge in frischer Betrachtung zu schaffen, und intensiviert in diesem Buch die Gedanken des Existentialismus. Er vergleicht nicht nur das Dasein mit der Leere, sondern auch die Wirklichkeit mit der Illusion und die Tatsächlichkeit mit der Unwahrheit. Er untersucht die Lebensbedingungen und offenbart Gesetze der Existenz. Sein Werk ist auch für Gottesgläubige interessant, da sein Werk vor allem auch eine Psychoanalyse darstellt.

Seine Thesen haben mich dazu bewegt, meinen Verstand zu gebrauchen: Ist die christliche Ideologie, die auf diesem Blog beschrieben wird, bloß Hokospokus? Jedenfalls hat mich Sartre dazu angeregt, sie noch einmal neu zu durchdenken. Wäre es nicht möglich, dass wir alle phantasieren, wenn wir über Gott reden? Die Thesen von Sartre stehen jedenfalls im Widerspruch zu meinen eigenen Erfahrungen: Das Gefühl, geliebt zu sein, scheint jedenfalls nicht unbedingt mit einem anderen Menschen zusammenzuhängen. Die Thesen von Paul Ferrini haben in meinem Leben eigentlich, soweit es mir bewusst ist, nur zu Glück und Liebe geführt. Vielleicht haben beide Autoren, Paul Ferrini und Sartre Thesen behauptet, die beide wahr sind. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich einem vollständigen Irrglaube folge. Viel mehr muss was an der Lehre der Einheit dran sein, es muss aber auch etwas an den Worten von Sartre dran sein.

Es interessiert mich, was wohl dabei herauskommt, wenn man alle Thesen, die mir bekannt sind, mit den Thesen von Sartre vereinen könnte, sodass ein Bild entstünde: Wäre dieses Bild das Bild der Wahrheit? Es wäre vielleicht das Bild der Wahrheit, wenn nämlich von der Rede ist, dass man die Wahrheit nicht denken kann. "Wahrheit" ist nur eine gedachte Qualität, die bestimmten Gedanken zugeordnet wird, nämlich im Vergleich mit der Übereinstimmung der überprüfbaren Fakten. Diese Fakten kann man aber nur aus einem unendlichen Zusammenhang reissen, und sind ebenfalls bloß gedacht. Ich werde mich jedenfalls daran machen, einen Essay zu schreiben, der versucht, sich auf Fakten zu reduzieren, die trotzdem eine für Christen zufriedenstellende Antwort parat hält.

Folgende Thesen sind aus den ersten 27 der 1000 Seiten:

"Es gibt kein Äußeres des Existierenden mehr, wenn man darunter eine Oberflächenhaut verstehet, die den Blicken die wahre Natur des Gegenstands verhüllte." Dazu sage ich: Nein, Sartre, das Innere ist das Bewusstsein: Das Äußere ist der Körper.

"Es gibt keine Innerlichkeiten und Äußerlichkeiten. "Was es[die Erscheinung] ist, ist es absolut, denn es enthüllt sich, wie es ist. [...] es ist absolut sich selbst anzeigend. Das Wesen selbst ist die Erscheinung."" Meine Meinung: Das Bewusstsein jedoch, ist nicht absolut mit dem Körper gleichzusetzen, dass einem erscheint und es bezeichne ich als die Seele des Menschen.

"Das Wesen schließlich ist von der individuellen Erscheinung, die es manifestiert, radikal abgeschnitten, denn es ist prinzipiell das, was von einer unendlichen Reihe individueller Manifestationen manifestiert werden können muss." Daher scheint Sartre, laut Wikipedia, in späteren Kapiteln wohl schlusszufolgern, dass es kein Wesen gibt: "Sartre kann dieses Modell nicht übernehmen, da eine phänomenologische Ontologie kein Wesen, sei es vernünftig, sei es biologisch, kennt. Wenn die Existenz der Essenz vorausgeht, so kann Handeln nicht an wesenshafte Aspekte gebunden sein."(Wikipedia)

usw...

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