Alle Gedanken, die an der Wahrheit vorbeigehen und dich vom Weg abbringen, sind Ursachen für Fehler. Du solltest dein Handeln nicht durch deine Gedanken begründen, sondern durch deine Gefühle. Es ist eine logische Sequenz, dass du dich nicht annhmen möchtest, wenn deine Erscheinung nicht dir selbst entspricht. Doch das führt nur dazu, dass du lieblose Gedanken denkst, deren Inhalt an der Wahrheit vorbeigeht. Jeder Gedanke, dessen Inhalt der Wahrheit entspricht baut den Tempel der Liebe wieder auf. Alle falschen Gedanken machen dich selbst nieder. So machtvoll sind deine Gedanken.
Lerne unbewusst gedachte Gedanken anzunehmen und zu akzeptieren und liebevolle Gedanken bewusst zu denken. Du solltest nicht denken, dass du oder andere Menschen schlecht sind. Du solltest nicht zweifeln. Du solltest auch nicht denken, du seist vollkommen oder andere seien vollkommen. Das sind alles Wertungen und jede Wertung geht an der Wahrheit vorbei. Das ist deshalb so, weil jede Wertung lieblos ist. Etwas zu bewerten bedeutet, zu behaupten, seine Gedanken stellen die Wahrheit dar. Das können sie aber nicht, weil jeder Gedanke begrenzt ist, und die Wahrheit ist grenzenlos. Die Wahrheit ist bedingungslose Liebe und eine Begrenzung ist eine Bedingung. Nur indem du aufhörst zu denken, deine Wertungen könnten die Wahrheit sein, kannst du die Liebe erkennen. Die Liebe zu erkennen, bedeutet keine Gedanken mehr zu denken, die deine Aufmerksamkeit auf die Gedanken lenken. Wenn du denkst, du denkst die Wahrheit, wirst du deine Aufmerksamkeit darauf richten, weil sich deine Aufmerksamkeit immer auf die Wahrheit richtet. Wenn du lernst, wenigstens keine bewussten Urteile mehr zu denken, kannst du die Liebe erfahren.
Wenn du diese Gedanken nicht ändern kannst, dann akzeptiere sie wenigstens. Sage zu dir selbst, dass du dich nicht fähig fühlst, daran etwas zu ändern. Du erkennst, dass diese Gedanken dazu führen, dass du von Gott getrennt wirst, und dass es deine Pflicht ist, dafür zu sorgen, dich selbst zu lieben. Du versuchst nicht diese Gedanken loszuwerden, sondern keine weiteren bewussten Urteile mehr zu fällen. Du vergibst dir selbst, dass du deine Welt durch deine Gedanken durcheinander gebracht hast. Du übernimmst die Verantwortung dafür und gibst niemand anderem die Schuld für dein Leiden. Du würdest nicht leiden müssen, wenn du unschuldig bist. Deine Schuld liegt allerdings in deinen Gedanken, nicht in der Realität.
Solange du Angst hast, wirst du Urteile fällen, weil du dich schuldig fühlst und Angst vor Bestrafung hast. Wenn du Angst vor Bestrafung hast, ist es leichter, sich durch Urteile in seinen Kopf zu flüchten, anstatt diese Angst auszuhalten. Diese Angst erzeugt in dir ein Gefühl der Wertlosigkeit. Du schämst dich dafür, dass du nicht fähig warst, dich selbst zu lieben. Du hast dich selbst damit übergangen, weil du dein Wesen nicht leben konntest. Deshalb lenkst du deine Aufmerksamkeit ständig auf deinen Kopf. Du lebst praktisch dort oben.
Erkenne das Ausmaß deines Selbsthasses. Immer wenn du dich nicht selbst liebst, hasst du dich und andere gleich mit. Du kannst andere Menschen nicht hassen, wenn du dich selbst liebst und du kannst dich nicht lieben, wenn du andere hasst. Verzichte darauf, andere für deinen Selbsthass zu beschuldigen, und du kannst das Spiel der Projektion aufgeben. Stehe zu deiner eigenen Angst und projiziere sie nicht auf andere. Sage zu dir selbst: "Okay, ich war kein Meisterdenker, aber das ist okay. Ich bin gar nicht schuldig, ich muss einfach nur lernen, meine Gedanken in Einklang mit Gott zu bringen. " Vergib dir selbst anstatt dich niederzumachen. Vergib den anderen, anstatt ihnen Liebe vorzuenthalten. Du kannst nicht auf lieblose Weise lieben. Du kannst nicht das Unrecht angreifen und im Recht sein. Deinem Nächsten zu vergeben bedeutet ihn zu lieben, und so hilfst du ihm, seine Angst aufzulösen. Sie war die Ursache seiner Fehler.
Was gut und wahr an Gott ist, ist gut und wahr an dir. Würdest du das in Bezug zu anderen und dir selbst auch nur einen Moment lang akzeptieren, würde sich dein Leben grundlegend verändern.
Du kannst das nicht akzeptieren, weil du dich und andere ständig bewertest. Eine Bewertung ist das Nichtvorhandensein der Akzeptanz. Die Dinge zu akzeptieren ist eine neutrale Haltung. Du akzeptierst sie nicht, indem du denkst, sie seien besser als du und du akzeptierst sie schon dreimal nicht, indem du sie abwertest. Nur indem du sie seinlässt und annimmst, kannst du sie akzeptieren.
Übe Achtsamkeit in Bezug auf dein Schuldgefühl, deine Angst und deine Angriffsbereitschaft. Das bedeutet, deine Aufmerksamkeit allmählich auf diese Dinge zu lenken. Verschleiere sie nicht, leugne sie nicht, projiziere sie nicht auf andere. Wenn du sie verschleierst, dann denkst du Gedanken, die dir dabei helfen, diese Gefühle zu verstecken. Dann kannst du ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Wenn du sie leugnest, denkst du einfach, du hättest sie nicht. Deshalb kannst du sie nicht mehr beachten. Wenn du sie auf andere projizierst, ziehst du andere mithinein und du verklompizierst das Problem, weil ihr es dann gemeinsam lösen müsst.
Wenn du wütend oder deprimiert bist, frage dich einfach: "Warum bin ich wütend?", "Warum habe ich das Gefühl mich verteidigen zu müssen?", "Wovor habe ich Angst?". Das hilft dir, deine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Wenn du den Dingen erstmal Aufmerksamkeit schenkst, kannst du durch die emotionalen Schichten gelangen und deine Schuld hierbei erkennen. Dann wirst du erkennen, dass du selbst an deinem Leiden schuld gewesen bist.
All deine negativen Gefühle entspringen deinem unbewussten Schuld-/Schamgefühl. Deine Angst der Vergeltung entspringt deinen Gefühlen der Unzulänglichkeit und Wertlosigkeit. Wenn du glaubst, dass mit dir etwas nicht in Ordnung ist, oder dass etwas verbessert werden muss, hast du Angst davor, bestraft zu werden. Und wenn du Angst vor Bestrafung hast wirst du dich gegen alle eingebildeten Angriffe verteidigen. Wann immer du das Gefühl hast, dass jemand deinen Wert infrage stellt, wirst du bereit sein, den Abzugshahn zu drücken. Diese ganze Inszenierung um Schuld und Vergeltung spielt sich nur in deinem Kopf ab. Es ist notwendig dass du dir vergibst. Doch dazu musst du dir deine Gedanken bewusst machen. Du machst dir deine Gedanken bewusst, indem du deine Aufmerksamkeit auf die Gedanken lenkst, die das Leid in dir verursachen. Das hört sich jetzt vielleicht so an, als ob ich mich widerspreche, aber das tue ich nicht. Einmal sage ich, du sollst dir deine Gedanken bewusst machen, damit du dir vergeben kannst. Erst dann löst sich die Angst vor Bestrafung auf. Und dann sage ich, du sollst deine Aufmerksamkeit auf deine Gefühle lenken, damit der Verstand begreift, was das Herz fühlt. Denn dann wird dein Leiden ein Ende haben. Wenn du stattdessen weiterhin die Aufmerksamkeit auf deine Gedanken lenkst, verschließt sich dein Verstand und du hörst auf zu lieben.
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