Es gibt hier mittlerweile so viele Beiträge über das gleiche Thema, doch alle angesprochenen Themen lassen sich einfach lösen.
Paul Ferrini hat in seinen Büchern die wichtigsten Dinge über Akzeptanz gesagt, doch ich will offen zugeben, dass ich nie verstanden habe, wie es funktioniert, etwas zu akzeptieren. Doch jetzt habe ich es verstanden: Akzeptanz bedeutet, anzunehmen was ist. Und wie willst du eine Erfahrung annehmen, wenn du ihr gegenüber nicht empfänglich bist? Wenn du der Erfahrung gegenüber nicht offen bist, kannst du sie nicht annehmen. Selbst wenn du alles andere dieses Blogs wieder vergessen hast, das solltest du nicht vergessen: "Du kannst dein Leid ein für alle mal beenden, wenn du jede Erfahrung annimmst." Wenn es dir nicht sofort gelingt, alle Erfahrungen anzunehmen, musst du das üben, indem du deinen Verstand immer weiter öffnest. Die Liebe erfährst du einfach in dem Maße, wie Gott die Möglichkeit hat, die Liebe durch dich hindurchzustrahlen.
Sich selbst zu lieben bedeutet nichts anderes, als andere, sich selbst, und die Erfahrungen anzunehmen. Denn Liebe beginnt mit Akzeptanz. Wenn wir die Gesamtheit unserer Gefühle akzeptieren, müssen wir keine Masken mehr tragen. Wenn wir unsere Ängste eingestehen, können wir sie in unsere gesamte intuitive Wahrnehmung mit einbeziehen. Man kann seine Ängste eingestehen, indem man seine Ängste sich selbst und anderen offenbart. Die Voraussetzung dafür ist, dass man zunächst selbst offen und empfänglich gegenüber den eigenen Ängsten ist, denn erst dann kann man sie annehmen. Weiters musst du deine Fehler akzeptieren, dir selbst und anderen offenbaren und sie vergeben. Du vergibst Fehler, indem du dich und andere nicht mit den Urteilen der Schuld belastest und dich von womöglich bereits gefällten Urteilen der Schuld befreist. Die Voraussetzung für die Vergebung der Fehler ist, sie zu akzeptieren. Schließlich können wir in den Zustand der Hingabe finden, indem wir unser Egobewusstsein aufgeben. Wir geben unser Egobewusstsein auf, indem wir es so akzeptieren, wie es ist. "Ich versuche nicht, es loszuwerden. Ich lasse es aber auch nicht die Kontrolle über mein Leben übernehmen. Ich nehme es einfach an, wie es ist."
Wenn du jede Erfahrung annimmst, die dir in deinem Leben begegnet, wärst du für immer von Widerstand und Leid befreit, und würdest in glückseliger Hingabe zu Gott leben. Du kannst eine Erfahrung annehmen, indem du ihr gegenüber empfänglich bist. Du musst lernen, Erfahrungen zu empfangen. Wenn du keinen Zugang zu dem Gebrauch deines Verstands findest, kannst du ihn nur schwerlich bewusst dazu benutzen, deine Erfahrung zu empfangen. Wenn du nicht bereit bist, eine Erfahrung anzunehmen, kann sie dir nicht die göttliche Botschaft übermitteln, die sie in sich trägt. (Selbst keine Botschaft ist eine Botschaft.)
Du musst also nur folgendes tun, um dein Leid zu beenden: Du musst deinen Verstand öffnen! Ein aufgeschlossener Verstand muss in der Gegenwart leben, zugänglich und aufnahmebereit sein. Zugang zu deinem Verstand kannst du nur dann finden, wenn du dich nicht mit bestimmten Gedanken identifizierst und dich auch nicht mit dem Urteilen beschäftigst. Beides verschließt den Verstand und macht die Annahme deiner Erfahrung unmöglich. Um bereit zu sein, deine Erfahrung zu empfangen, wenn du sie machst, muss in deinem Verstand Frieden und Klarheit herrschen. Andernfalls kannst du aus deinen Erfahrungen heraus nicht wachsen.
Wie lerne ich, mich nicht mit meinen Gedanken zu identifizieren? Zunächst einmal musst du verstehen, dass es nicht darum geht, dich nie wieder mit Gedanken zu identifizieren, sondern dafür zu sorgen, dass du dich seltener damit identifizierst. Wenn du dich mit einem Gedanken identifizierst, ist das als ob du deine ganze Person mit den Gedanken gleichsetzen würdest. Jenachdem, welcher Gedanke es ist, verleugnest du damit unter Umständen jede Wahrheit und dadurch nimmst du dir deine Freiheit, die Erfahrung anzunehmen. Du identifizierst dich vor allem dann mit deinen Gedanken, wenn du unruhig und ängstlich bist. Doch du besitzt zweifellos die Fähigkeit, dich trotz Unruhe nicht mit dem Gedanken zu identifizieren. Das musst du einfach üben. Es gibt einen Ort der Liebe, an dem dein Verstand alle Fähigkeiten findet, um mit Gott vereint zu sein. An diesem Ort identifizierst du dich nicht mit bestimmten Gedanken, beschäftigst dich nicht mit dem Urteilen sondern beobachtest nur. Je länger du an diesem Ort verweilen kannst, desto friedlicher und klarer wird dein Verstand. Hier findet dein Verstand also beide Voraussetzungen, um die Erfahrung anzunehmen: Frieden, Klarheit und Zugänglichkeit. An diesem Ort der Liebe kannst du alle Erfahrungen annehmen. Um die Liebe zu finden, musst du also diesen Ort finden.
Um die Beobachtungsebene des Verstands zu erreichen, musst du ganz ruhig werden und aufhören, deine Person mit bestimmten Gedanken gleichzusetzen. Du musst üben, dich nicht mit dem Urteilen zu beschäftigen, sondern einfach nur zu beobachten, was geschieht. Du besitzt im Hier und Jetzt die Fähigkeit, ganz ruhig zu werden, selbst inmitten deiner Angst. Kennst du den Spruch "Probiers mal mit Gemütlichkeit?" Hier geht es genau darum. Es gibt nur einen einzigen Weg, um dein Egobewusstsein aufzugeben: Du musst inmitten dieser Gefühle ganz ruhig werden, um die Beobachtungsebene zu erreichen. Äußerliche Änderungen sind dazu genauso notwendig wie innere Änderungen. Tu was immer dich dazu befähigt, um ruhig zu werden. Erst dann gewinnst du die Fähigkeit, deiner Angst Aufmerksamkeit zu schenken und erst dann kannst du deine Probleme lösen. Ansonsten wirst du bis zu deinem Tod im Leid resignieren müssen.
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