Donnerstag, 5. August 2010

Gott

Wie viele Leute haben schon über Gott geschrieben, versucht irgendwelche Erklärungen zu geben, oder gar Gottesbeweise. Und wie oft wurde gesagt: "Man konn Gott nicht beweisen". Oder: "Man konn Gott nicht erklären, begreifen, verstehen oder definieren". Dabei ist die Antwort ganz einfach. Gott ist das Sein an sich. Deswegen ist es sinnlos Atheist zu sein. Atheisten sind einfach nur eine Abwehrhaltung gegenüber konservativer Glaubenssätze eingegangen.

Das Sein an sich ist alles. Es besitzt nur nicht alle Eigenschaften, die wir ihm zusprechen. Dennoch ist es nicht nur allgegenwärtig, sondern auch allmächtig. Es verfügt vielleicht nicht über alle erdenklichen Mächte, aber ganz sicher über alle Mächte, die existieren. Wir müssten nicht an Gott glauben, wenn wir keine Menschen wären, weil wir einfach Gott sind. Wir glauben ja auch nicht an den Baum, vor unserer Nase, sondern wir wissen, dass er einfach da ist. Wir brauchen ihn uns nicht vorzustellen. Aber wie schwierig es für uns alle ist, uns die Realität vorzustellen, obwohl sie allgegenwärtig ist! Manche behaupten sogar, es sei unmöglich, die Realität zu erreichen. Aber zum Glück ist es nicht so. Es ist möglich, die Wahrheit zu erfahren. Und wenn wir die Wahrheit erfahren, erfahren wir Gott.

Um das alles zu begreifen ist es wichtig, bestimmte Tatsachen herauszustellen. Wir erfahren Gott schon immer, wir müssen nichts dafür tun. Aber wir alle glauben, dass wir uns anstrengen müssten, um ihn zu erfahren. Wir alle glauben, wir wären nicht eins mit Gott, oder getrennt von ihm. Aber das ist nicht wahr. Wir glauben das, weil unsere Gedanken unsere Wahrnehmung verzerrt haben. Wir können nicht mehr unterscheiden zwischen das, was wir wahrnehmen und dem, was wir glauben, wahrzunehmen. Aber die Wahrheit ist, dass einfach alles Gott ist. Es gibt keinen Unterschied zwischen Realität und Falschheit: Alles ist Realität. Es gibt keine Irrealitäten. Die Frage ist bloß, was auch außerhalb unseres Verstands existent ist. Uns Menschen interessiert immer das, was tatsächlich, auch ohne unseren Verstand existent ist, also das, was man gewöhnlich als Realität bezeichnet. Dieses Streben dient unserem Überlebensdrang!

Man kann die Realität aber nicht wissen. Man kann sie erfahren, aber sie nicht denken. Sobald ich sie denke, habe ich mir zwar Gedanken über die Realität gemacht, aber ich höre unter Umständen auf, die Realität zu erfahren, da nun all meine Bewusstseinsressourcen auf die Gedanken gerichtet sind. Also nehme ich nun viel stärker meine Gedanken wahr, anstatt der Realität. Die Realität aber möchte ich erfahren, denn ansonsten werde ich depressiv. Ich möchte sie erkennen können. Wenn ich sie nicht erkennen kann, fühle ich mich von Gott getrennt. Genau diese Gefühle verbinde ich mit den Gedanken, die meine Aufmerksamkeit abgelenkt haben. Ich glaube, sie waren die Ursache. Dabei ist eigentlich gar nichts passiert. Aber ich glaube, dass ich die Realität erfassen muss, um Gott erfahren zu können, da die Gedanken vermeintlich falsche Gedanken gewesen sind.

Deswegen glauben wir also, dass wir Gott nur erfahren, wenn wir Gott denken. Man kann die "echte Wirklichkeit" aber nur erreichen, indem man die "falsche" akzeptiert, nicht indem man versucht sie loszuwerden. Die Illusion der Getrenntheit kann nur aufrecht erhalten werden, indem wir mit voller Kraft Widerstand dagegen leisten. Akzeptanz dagegen löst die Illusion immer auf und öffnet dich für die Realität. Und Gott ist nichts anderes als die Realität.

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