Jede Entscheidung wird vom Verstand gefällt. Jeder Schritt ist eine Entscheidung, auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln oder zu denken. Fühlst du dich nicht gerade so, als ob du den nächsten Schritt tun könntest? Dann liegt das daran, dass dein Egobewusstsein in Herz und Verstand aufgespalten ist. Du fühlst dich unter Druck und angespannt? Solange man sich in diesem unausgewogenen Zustand befindet, wird die Wahrnehmung zerrissen und die Anspannung laufend präsent sein. In solchen Zeiten schwankst du zwischen Möglichkeiten hin-und her die entweder gegensätzlich oder mißverständlich sind. Es herrscht keine Klarheit und darum ist es auch so schwer bis unmöglich für dich, den nächsten Schritt zu tun.
Um dieses gespaltene Egobewusstsein aufgeben zu können, muss die Angst überwunden werden, die einen daran hindert, den nächsten Schritt zu tun. "Dann ist nicht der Zeitpunkt zu handeln, sondern einfach nur gegenwärtig zu sein und unsere Neigung zu beiden Polen zu erkennen."(Paul Ferrini, Leben in Hingabe)
Wenn man mit sich selbst uneins ist, werden die Entscheidungen auf zwiespältige Art und Weise in das Leben gebracht. Um im Zustand der gegensätzlichen Möglichkeiten eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können, sollte man sich darum in die betrachtende Bewusstheit versenken. Man kann sich jedoch nicht in die betrachtende Bewusstheit versenken, wenn man unruhig ist. Angst ist die Unruhe in Person. Deshalb kannst du dich nicht in die betrachtende Bewusstheit versenken, wenn du Angst hast. Du kannst die Angst allerdings auch nicht überwinden, wenn du unfähig bist, den nächsten Schritt zu tun. Dieser Teufelskreis ist die Ursache der Resignation(chronische Verzweiflung). Doch er kann durchbrochen werden, weil es sinnvolle Schritte gibt, die nur in deinem Kopf stattfinden.
"Wir sollten niemals Entscheidungen treffen, wenn wir mit uns im Widerstreit liegen oder einer Sache zwiespältig gegenüber stehen.[...] Dies ist der beste Zeitpunkt, um ganz still zu werden und zuzuhören. Es ist die beste Zeit zu meditieren, in den Wäldern zu wandern oder angeln zu gehen. Wenn wir etwas Greifbares unternehmen, was den Körper fordert und uns damit von unserer Kopflastigkeit ablenkt, kann sich die geistige Spannung am schnellsten legen. "(Paul Ferrini, Leben in Hingabe)
Du musst verstehen, dass widersprechende Gedanken die Ursache des Drucks sind. Es ist wichtig, das zu erkennen und zu sehen. Wenn du feststellst, dass du ganz einfach nicht mehr weißt, was du denken sollst, vermindert der Druck sich bereits. Was sollst du nur tun? Genau das weißt du ja nicht mehr. Begreifst du denn nicht, dass du in diesem Zustand nicht fähig bist, den nächsten Schritt zu tun? Wenn du das zugibst, wird die Anspannung angenehm schrumpfen. Den Zustand anzuerkennen, ist das einzige, was du tun kannst. Indem du die Dinge, wie sie jetzt sind, akzeptierst und aufhörst, sie beeinflussen und kontrollieren zu wollen, kannst du der Gefahr der Verzweiflung entfliehen. Der Druck wird dann bald wieder verschwinden und dann kannst du dich wieder vorwärts bewegen. Du bist gar nicht daran Schuld, dass es so gekommen ist. Dadurch, dass du dich selbst niedermachst, blockierst du dich nur selbst. Dann wirst du solange keine Schritte mehr tun können, bis du dich akzeptierst.
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