Sonntag, 24. Januar 2010

Entscheidungsunfähigkeit

Jede Entscheidung wird vom Verstand gefällt. Jeder Schritt ist eine Entscheidung, auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln oder zu denken. Fühlst du dich nicht gerade so, als ob du den nächsten Schritt tun könntest? Dann liegt das daran, dass dein Egobewusstsein in Herz und Verstand aufgespalten ist. Du fühlst dich unter Druck und angespannt? Solange man sich in diesem unausgewogenen Zustand befindet, wird die Wahrnehmung zerrissen und die Anspannung laufend präsent sein. In solchen Zeiten schwankst du zwischen Möglichkeiten hin-und her die entweder gegensätzlich oder mißverständlich sind. Es herrscht keine Klarheit und darum ist es auch so schwer bis unmöglich für dich, den nächsten Schritt zu tun.
Um dieses gespaltene Egobewusstsein aufgeben zu können, muss die Angst überwunden werden, die einen daran hindert, den nächsten Schritt zu tun. "Dann ist nicht der Zeitpunkt zu handeln, sondern einfach nur gegenwärtig zu sein und unsere Neigung zu beiden Polen zu erkennen."(Paul Ferrini, Leben in Hingabe)

Was können wir tun?

Paul Ferrini in Leben in Hingabe:

"Je geschickter wir darin werden, im Augenblick zu leben, desto eher werden wir erkennen, dass es reicht, den nächsten Schritt zu kennen."

Daraus folgt, dass wir uns um nichts anderes kümmern müssen, als den nächsten Schritt zu erkennen um ihn dann zu tun. Wer vertraut, kann die nächsten Schritte erkennen, und sie tun. Mehr können und brauchen wir nicht tun.

Vertrauen

Paul Ferrini in Leben in Hingabe:

"Vertrauen bedeutet, dass ich meine Ängste anderen Menschen gegenüber eingestehe und mir Zeit lasse, sie kennenzulernen. Ich nehme mir die Zeit herauszufinden, wer der andere ist, und wie ich mich mit ihm fühle."

"Die Vergangenheit hinter mir zu lassen, ohne zu wissen, was die Zukunft mir bringen wird, dazu benötige ich Vertrauen in mich selbst, in andere und in die Wirklichkeit. Wenn ich inmitten dieser offensichtlichen Unsicherheit vollkommen gegenwärtig und bewusst sein kann, werde ich unmissverständlich zum nächsten Schritt in meinem Leben geführt."

Vertrauen in Gott ist nichts anderes als Liebe. Ich kann mir selbst nicht vertrauen, wenn ich Gott nicht vertraue. Ich kann Gott nicht vertrauen, wenn ich mir selbst nicht vertraue. Und nur wenn ich an Gott glaube, kann ich ihm vertrauen. An Gott zu glauben, bedeutet trotz des Kummers, der Angst und Verzweiflung die Dinge bedingungslos zu akzeptieren. Die Dinge zu akzeptieren bedeutet nicht, sich ihnen gegenüber positiv einzustellen, und es bedeutet vor allem auch nicht, sich ihnen gegenüber negativ einzustellen. Die Dinge zu akzeptieren bedeutet, neutral zu sein und die Bewertungen und Urteile loszulassen. Das ist die schwerste Aufgabe. Wenn es uns gelingt, alles bedingungslos zu akzeptieren erhält man auch bedingungslose Liebe zurück.