Dienstag, 16. Februar 2010

Schuld und Unschuld

Ich bin mir sicher, dass ihr das alles lesen könnt und es einfach wieder vergesst. Ich will versuchen es auf einen Punkt zu bringen:

"Jegliche Negativität entspringt dem unbewussten Schuld-/Schamgefühl."(Paul Ferrini, Denn Christus lebt in jedem von euch)

"Jedes Wesen ist in der Realität unschuldig."(Paul Ferrini, Denn Christus lebt in jedem von euch)

"Die Wurzel allen Leidens ist die Schuld."

"Du kannst nur alle und alles lieben oder gar nicht lieben. Liebe ist immer etwas Gemeinsames."

"Die Gefühle für deinen Nächsten spiegeln nur die Gefühle für dich selbst."

"Wenn wir unser Leben so akzeptieren, wie es ist, ruhen wir in der Wahrheit unseres Seins"

"Wir sind die Liebe. Sie ist unsere einzige Identität."

Es ist doch also ganz einfach: Akzeptiere dein Leben so wie es ist, und du ruhst in der Liebe. Dein Leiden hat also ein Ende, sobald du dein Leben akzeptierst. Das kannst du aber nicht einfach so, stimmt's? Das kannst du deshalb nicht, weil du dich schuldig fühlst und dich schämst. Solange du dich so fühlst, kannst du deine Unschuld nicht erkennen und dich nicht akzeptieren. Als die Wesen, genannt Menschen, sich dafür entschieden zu "wissen", sagte Gott folgendes: "Vergiß nicht, mein Sohn. Du kannst deine Meinung jederzeit ändern." Die Welt die du siehst, ist ein exakter Spiegel dessen, was du glaubst. So machtvoll sind deine Gedanken. Und alles was du tun musst, um dein Leiden zu beenden, ist Bereitschaft zu zeigen, deine Meinung zu ändern. Du selbst bist der Meinung, dass du schuldig bist? Wenn du deine Schuld festgelegt hast, musst du sie wieder auflösen.
Übe Achtsamkeit in Bezug auf diese Gefühle. Wenn Schuldgefühle aufsteigen, dann lenke deine Aufmerksamkeit darauf, damit sie dir bewusst werden. Du kannst sie nicht loslassen, wenn sie unbewusst bleiben. Wenn du sie aber erst einmal losgelassen hast, näherst du dich der Bereitschaft, deine Unschuld zu erkennen. Nur so kannst du deine Liebe erfahren, die dich nie verlassen hat. Deine Angst entspringt deines Gefühls der Unzulänglichkeit und Wertlosigkeit. Du fühlst dich wertlos, weil du glaubst, dass du wertlos, minderwertig und nicht liebenswert bist. Wenn du dir dieses Glaubensmuster bewusst machst, kannst du dir vergeben. Wenn du dir vergibst, kannst du deine Schuldgefühle loslassen und fühlst dich nicht länger wertlos. Was du dir jetzt noch nicht vergeben kannst, kehrt immer wieder, damit du deine Aufmerksamkeit darauf lenken kannst. Wenn du etwas an deinem Nächsten hasst, dann kannst du daran erkennen, was du dir selbst zu vergeben hast. Alle Urteile sind Urteile über dich selbst. Jedesmal, wenn du beurteilst, kannst du dankbar über diesen Fehler sein, denn du kannst ihn dir vergeben und so aus ihm lernen. Jedes Mal, wenn du an deiner Unschuld zweifelst, musst du dir diese Gefühle bewusst machen und dir vergeben, dass du dich für schuldig erklärt hast. Jedes Mal, wenn du an der Unschuld des anderen zweifelst, musst du dir das bewusst machen und dir selbst vergeben, dass du ihn für schuldig erklärt hast.
Wenn du glaubst, dass mit dir etwas nicht in Ordnung ist, oder dass du etwas Schlechtes getan hast, hast du Angst vor Bestrafung. Sei mutig, und lasse diesen Irrglauben los. Ich weiß, du würdest lieber leiden, als einen Fehler zuzugeben. Aber wenn du die Erfahrung annimmst und anerkennst, dass du dich für nicht liebenswert erklärt hast, kannst du diesen Glauben loslassen.
Sei dankbar für jeden Groll, den du gegen andere hegst, denn er zeigt dir genau, was du dir selbst noch nicht vergeben hast. Sei dankbar für jeden Fehler, den du machst, denn sie zeigen dir, dass du falsche Gedanken gedacht hast. Sei dankbar, wenn deine Erwartungen sich nicht erfüllt haben. Das zeigt dir nur, dass du nicht die ganze Wahrheit einer Situation gesehen hast. Korrigiere deine Meinung und vergebe dir.
Du kannst deine Erfahrungen akzeptieren, indem du nicht an ihnen zweifelst. An ihnen zu zweifeln, bedeutet zweifelhafte Gedanken darüber zu hegen. Tust du es doch, kannst du deine eingebildete Schuld hinter dir lassen, indem du dir vergibst. Du kannst dich selbst akzeptieren, indem du an dir selbst nicht zweifelst. Und du vergibst dir, wenn du es doch tust. Und so liebst du dich. Und so musst du auch die anderen lieben.
Das ist nichts anderes als ein Lernprozess. Du lernst, deine Zweifel aufzugeben, dich nicht vor einer Bestrafung zu fürchten und zu vergeben. Du lernst in dich selbst, in andere und in die Wirklichkeit zu vertrauen, indem du deine Zweifel aufgibst. Du lernst, deinen Ängsten Aufmerksamkeit zu schenken, indem du ihre Ursache erkennst. Du gibst das Spiel der Projektion auf. Du übernimmst Verantwortung für jeden deiner Fehler und gibst niemand anderem die Schuld.

"Die Ebene jenseits jeder Wertung ist der einzige Ort, wo Liebe existieren kann." Jedes Urteil ist ein Zweifel. Jedes Urteil besteht aus Gedanken. Die Gedanken sind begrenzt, aber die Wahrheit ist grenzenlos. Dein Urteil kann deshalb unmöglich der Wahrheit genügen. Zu urteilen ist darum ein Akt des Zweifels, weil du nicht darauf vertraust, die Wahrheit einfach zu fühlen. Wenn du dir vergibst, kannst du mit der Zeit aus deinen Fehlern lernen und es gelingt dir immer besser, nicht mehr zu zweifeln. Du gehst durch deine Angst hindurch, Schritt für Schritt, indem du deine Zweifel an deinem Selbstwert aufgibst.

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